17. September 2019

Zwischen den Fronten

Sie setzen sich für die Rechte säkularer Flüchtlinge ein und lehnen den politischen Islam ebenso ab wie Muslimfeindlichkeit. Deshalb werden Mina Ahadi und Rana Ahmad heute nicht nur von Islamisten bedroht, sondern auch von rechten wie linken politischen Kräften angegriffen. Ein Portrait über zwei mutige Frauen.

Wie Rana hat­te auch Mina Schreck­lich­es erfahren müssen. Nach der islamis­chen Rev­o­lu­tion war sie als Wider­stand­skämpferin zum Tode verurteilt wor­den. Ihren Mann und viele ihrer Fre­unde hat­te das Regime hin­gerichtet. Mina selb­st war der Ver­haf­tung nur knapp entkom­men und musste 10 Jahre als Par­ti­sanin im kur­dis­chen Gren­zge­bi­et leben, bedro­ht durch Angriffe sowohl von iranis­ch­er wie von irakisch­er Seite. 1990 gelang ihr die Flucht nach Öster­re­ich, seit 1995 lebt sie in Köln. Hier hätte Mina ein ruhiges Leben außer­halb der Gefahren­zone führen kön­nen. Doch die schw­eren Men­schen­rechtsver­let­zun­gen in ihrem Heimat­land ließen sie nicht los. Im Jahr 2000 grün­dete Mina das Inter­na­tionale Komi­tee gegen Steini­gung. „Ich dachte, wenn ich den Men­schen im West­en erzäh­le, dass im 21. Jahrhun­dert noch immer Frauen einge­graben und zu Tode gesteinigt wer­den, dann bleiben hier alle Uhren ste­hen!“, erin­nert sie sich. „Doch rein gar nichts ist geschehen, es war zum Verzweifeln!“

Im Herb­st 2005 besuchte Mina dann die Köl­ner Tagung „Leitkul­tur Human­is­mus und Aufk­lärung“ – eine der ersten größeren Ver­anstal­tun­gen, die die damals noch junge Gior­dano-Bruno-Stiftung in Koop­er­a­tion mit dem Inter­na­tionalen Bund der Kon­fes­sion­slosen und Athe­is­ten (IBKA) durch­führte. So ent­stand der Kon­takt zum gbs-Vor­stand. Ein halbes Jahr später disku­tierte Mina mit Michael Schmidt-Salomon darüber, wie man für ihre poli­tis­che Arbeit gegen Men­schen­rechtsver­let­zun­gen im Namen des Islam mehr Aufmerk­samkeit gener­ieren könne. Das Gespräch, das Minas Leben grundle­gend verän­dern sollte, fand ganz unspek­takulär während ein­er Zug­fahrt statt, irgend­wo auf der Strecke zwis­chen Hagen und Köln.

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