“Lasst uns die Geschlechter-Apartheid im Iran ein für alle Mal beenden!”

Frauen werden im Iran systematisch unterdrückt und diskriminiert. Eine Kampagne richtet sich nun gegen die vorherrschende Geschlechter-Apartheid und ruft dazu auf, das islamistische Regime zu boykottieren. Unterstützt wird der Aufruf von international bekannten Religionskritikern wie Richard Dawkins und Taslima Nasrin. 

Frauen wer­den im Iran sys­tem­a­tisch unter­drückt und diskri­m­iniert. Eine Kam­pagne richtet sich nun gegen die vorherrschende Geschlechter-Apartheid und ruft dazu auf, das islamistis­che Regime zu boykot­tieren. Unter­stützt wird der Aufruf von inter­na­tion­al bekan­nten Reli­gion­skri­tik­ern wie Richard Dawkins und Tasli­ma Nas­rin. 

Im Iran beste­ht seit nun­mehr vierzig Jahren offiziell und per Gesetz eine voll­ständi­ge Geschlechter-Apartheid. Es ist unglaublich, dass im 21. Jahrhun­dert ein Regime herrscht, das Frauen für halb soviel wert erk­lärt wie Män­ner, das Geschlechter tren­nt, das das Recht auf Schei­dung nur den Män­nern vor­be­hält, das Polyg­a­mie für Män­ner legal­isiert und fördert und das umfassende Ver­bote gegen Frauen in den Bere­ichen Sport, Musik, Bil­dung und Jus­tiz durch­set­zt.

Im Rah­men der islamis­chen Unter­drück­ung im Iran wer­den Frauen in öffentlichen Verkehrsmit­teln von Män­nern getren­nt, die Ehe mit min­der­jähri­gen Mäd­chen ist legal. Frauen wer­den in den Medi­en, Moscheen, Schulen und Uni­ver­sitäten sys­tem­a­tisch gedemütigt. Patri­ar­chalis­che Gewalt gegen sie wird gerecht­fer­tigt und Frauen, die sich gegen über­holte Tra­di­tio­nen stellen, wer­den ermordet. 

Dieses Regime ver­sucht seit vierzig Jahren, den Schleierzwang durch bru­tal­ste Meth­o­d­en wie Peitschen­hiebe, Säure­at­tack­en oder Heftzweck­en durchzuset­zen. Seine Gefäng­nisse sind voll von protestieren­den Frauen und ver­meintlichen Geset­zes­brecherin­nen. In einem der let­zten Prozesse hat das iranis­che Regime drei Frauen zu ins­ge­samt 50 Jahren Gefäng­nis verurteilt, nur weil sie sich geweigert haben, den Hijab zu tra­gen. In einem anderen Fall erhiel­ten sieben Frauen schwere Haft­strafen und Peitschen­hiebe wegen ihres Ein­satzes für Frauen­rechte. 

Wir wis­sen, dass Frauen im Iran den reak­tionären Geset­zen und Vorschriften wider­sprechen. Trotz aller Repres­sio­nen kämpfen sie für Gle­ich­berech­ti­gung im All­t­ag: Die Mäd­chen der Rev­o­lu­tion­sstraße etwa, die ihr Kopf­tuch an einen Holz­s­tock gesteckt in die Höhe hiel­ten und damit ein starkes und weltweit beachtetes Zeichen gegen den Ver­schleierungszwang set­zten. Frauen, die für den Ein­tritt in Sta­di­en kämpfen und an den Uni­ver­sitäten, am Arbeit­splatz und bei sozialen Aktiv­itäten präsent sind. Frauen, die für das Recht auf Schei­dung ein­ste­hen und große Net­zw­erke für die Vertei­di­gung der Men­schen­rechte und zur Bekämp­fung der Gewalt organ­isiert haben.

Das iranische Regime muss boykottiert werden!

Es macht uns wütend, dass das iranis­che Regime inter­na­tion­al anerkan­nt wird. Seine Vertreter wer­den von west­lichen Regierun­gen willkom­men geheißen, während europäis­che Poli­tik­erin­nen bei ihren Staats­be­suchen ein Kopf­tuch tra­gen.

Die Welt hat das ras­sis­tis­che Apartheid-Regime in Südafri­ka nicht toleriert und die inter­na­tionale Koali­tion gegen dieses Regime ist eine wichtige Errun­gen­schaft der Men­schheits­geschichte. Nun bit­ten wir alle Men­schen, sich gegen die Geschlechter-Apartheid im Iran zu stellen. Wir ste­hen an der Seite des iranis­chen Volkes und rufen gemein­sam mit ihm: Es reicht! Unsere Sol­i­dar­ität gilt den muti­gen, freien und rebel­lis­chen iranis­chen Frauen und wir fordern von allen Regierun­gen, das iranis­che Regime zu boykot­tieren.

Hier­mit erk­lären wir den Beginn der “Kam­pagne gegen die Geschlechter-Apartheid im Iran”. Wir laden alle Insti­tu­tio­nen, Frauen­recht­lerin­nen, säku­laren Aktivistin­nen, fortschrit­tlichen poli­tis­chen Parteien und Organ­i­sa­tio­nen ein, diese Kam­pagne zu unter­stützen. Lasst uns gemein­sam die Geschlechter-Apartheid im Iran ein für alle Mal been­den!


Zu den Erstunterzeichner*innen gehören unter anderem:

  • Mina Aha­di – Zen­tral­rat der Ex-Mus­lime, Inter­na­tionales Komi­tee gegen die Todesstrafe, Deutsch­land
  • Prof. Dr. Richard Dawkins – Reli­gion­skri­tik­er und Evo­lu­tions­bi­ologe an der Oxford Uni­ver­si­ty, UK
  • Tasli­ma Nas­rin – Ärztin, Schrift­stel­lerin und Frauen­recht­lerin, USA
  • Dr. Michael Schmidt-Salomon – Philosoph, Schrift­steller und Vor­standssprech­er der Gior­dano-Bruno-Stiftung, Deutsch­land
  • Maryam Namazie – Coun­cil of Ex-Mus­lims of Britain, UK
  • Dr. Necla Kelek – Schrift­stel­lerin und Vor­standsmit­glied bei Terre des Femmes, Deutsch­land 
  • Inna Schewtschenko – Aktivistin der ukrainis­chen fem­i­nis­tis­chen Gruppe FEMEN, Frankre­ich
  • Prof. Dr Matthias Franz, Pro­fes­sor für Psy­cho­so­ma­tis­che Medi­zin und Psy­chother­a­pie an der Hein­rich-Heine-Uni­ver­sität Düs­sel­dorf, Deutsch­land 
  • Rana Ahmad – Säku­lare Flüchtling­shil­fe e. V., Deutsch­land
  • Andreas Kyr­i­a­cou, Präsi­dent der Frei­denker-Vere­ini­gung Schweiz
  • Thomas von der Osten-Sack­en, Pub­lizist und Geschäfts­führer von Wadi e. V., Deutsch­land
  • Lilith Raza – LGBTQ-Aktivistin, Deutsch­land
  • Amed Sher­wan – Blog­ger und säku­lar­er Aktivist, Deutsch­land
  • Flo­ri­an Chefai – Stel­lvertre­tender Chefredak­teur beim Human­is­tis­chen Presse­di­enst, Deutsch­land

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