Jeder, der zum Unglauben verführt, wird umgebracht

Im März 2018 kam Mohamed Yahya Ekhou aus Mauretanien nach Deutschland, weil er als Atheist dort von seiner Familie mit dem Tod bedroht wurde. Sein Asylantrag wurde abgelehnt, derzeit wartet er auf den Ausgang der Revision, die er mit Unterstützung der Säkularen Flüchtlingshilfe dagegen eingelegt hat. Im hpd erzählt er seine Geschichte.
Mohamed Yahya Ekhou, Foto: Privat

Die Islamis­che Repub­lik Mau­re­tanien unter­liegt stren­gen religiösen Regeln und ein­er trib­al­is­tis­chen Herrschaft. Sie ist eines der drei Län­der der Welt, die den Namen “Islamis­che Repub­lik” ver­wen­den. Die mau­re­tanis­che Gesellschaft beste­ht aus mehreren eth­nis­chen Grup­pen. Die Araber sind eine Min­der­heit, aber sie kon­trol­lieren Poli­tik, Reli­gion und Wirtschaft. Wir haben keine andere Wahl, als nur den sun­ni­tis­chen Islam anzuerken­nen. Meine Fam­i­lie gehört einem religiös extrem­istis­chen Stamm namens “Tijkant” an und hat großen Ein­fluss in Mau­re­tanien.

Es ist meine Überzeu­gung, dass der Men­sch sich nicht von alleine von der automa­tis­chen Pro­gram­mierung befreien kann, die uns einget­richtert wurde. Also begann ich, meine wahre Per­sön­lichkeit auf einem YouTube-Chan­nel namens “Athe­is­mus-Instinkt” zu zeigen. Ich ver­suche dort, meine Gedanken auszu­drück­en und den Glaubens­be­griff neu zu deuten und zeige meine Vision des Athe­is­mus und der Ver­bre­itung des freien Denkens.

Und weil ich das Recht ein­forderte, meinen Glauben frei zu wählen und das öffentlich zu zeigen, wurde gegen mich eine Fat­wa erlassen und viele Men­schen, vor allem der mau­re­tanis­che Par­la­men­tari­er Sheikh Bouy Mohamed Fadel, haben gerichtlich Beschw­erde gegen mich ein­gelegt und meine Hin­rich­tung gefordert. Es gab Demon­stra­tio­nen, bei denen dazu aufgerufen wurde, mich zu töten.


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