27. Dezember 2019

Jeder, der zum Unglauben verführt, wird umgebracht

Im März 2018 kam Mohamed Yahya Ekhou aus Mauretanien nach Deutschland, weil er als Atheist dort von seiner Familie mit dem Tod bedroht wurde. Sein Asylantrag wurde abgelehnt, derzeit wartet er auf den Ausgang der Revision, die er mit Unterstützung der Säkularen Flüchtlingshilfe dagegen eingelegt hat. Im hpd erzählt er seine Geschichte.
Mohamed Yahya Ekhou, Foto: Privat

Die Isla­mi­sche Repu­blik Mau­re­ta­ni­en unter­liegt stren­gen reli­giö­sen Regeln und einer tri­ba­lis­ti­schen Herr­schaft. Sie ist eines der drei Län­der der Welt, die den Namen “Isla­mi­sche Repu­blik” ver­wen­den. Die mau­re­ta­ni­sche Gesell­schaft besteht aus meh­re­ren eth­ni­schen Grup­pen. Die Ara­ber sind eine Min­der­heit, aber sie kon­trol­lie­ren Poli­tik, Reli­gi­on und Wirt­schaft. Wir haben kei­ne ande­re Wahl, als nur den sun­ni­ti­schen Islam anzu­er­ken­nen. Mei­ne Fami­lie gehört einem reli­gi­ös extre­mis­ti­schen Stamm namens “Tij­kant” an und hat gro­ßen Ein­fluss in Mau­re­ta­ni­en.

Es ist mei­ne Über­zeu­gung, dass der Mensch sich nicht von allei­ne von der auto­ma­ti­schen Pro­gram­mie­rung befrei­en kann, die uns ein­ge­trich­tert wur­de. Also begann ich, mei­ne wah­re Per­sön­lich­keit auf einem You­Tube-Chan­nel namens “Athe­is­mus-Instinkt” zu zei­gen. Ich ver­su­che dort, mei­ne Gedan­ken aus­zu­drü­cken und den Glau­bens­be­griff neu zu deu­ten und zei­ge mei­ne Visi­on des Athe­is­mus und der Ver­brei­tung des frei­en Den­kens.

Und weil ich das Recht ein­for­der­te, mei­nen Glau­ben frei zu wäh­len und das öffent­lich zu zei­gen, wur­de gegen mich eine Fat­wa erlas­sen und vie­le Men­schen, vor allem der mau­re­ta­ni­sche Par­la­men­ta­ri­er Sheikh Bouy Moha­med Fadel, haben gericht­lich Beschwer­de gegen mich ein­ge­legt und mei­ne Hin­rich­tung gefor­dert. Es gab Demons­tra­tio­nen, bei denen dazu auf­ge­ru­fen wur­de, mich zu töten.


Wei­ter­le­sen im Ori­gi­nal­ar­ti­kel bei hpd.de

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