“Symbolpolitik allein genügt nicht!”

Seit vielen Jahren warnen der Zentralrat der Ex-Muslime und die Giordano-Bruno-Stiftung vor den Gefahren, die mit der totalitären Ideologie des Islamismus einhergehen. Nach dem Massaker an israelischen Zivilisten und den Jubelstürmen in Teilen der hiesigen muslimischen Bevölkerung mahnen nun auch deutsche Politiker »klare Kante« gegen Antisemitismus und Islamismus an. Den markigen Worten sollten jetzt Taten folgen.

Nach dem rus­sis­chen Angriff auf die Ukraine hat Bun­deskan­zler Scholz von ein­er ‘Zeit­en­wende’ gesprochen, der Angriff der Hamas auf Israel sollte in ähn­lich­er Weise ver­standen wer­den”, sagte gbs-Sprech­er Michael Schmidt-Salomon nach dem Ter­ro­rakt vom 7. Okto­ber 2023. Dass die deutsche Poli­tik nun gegen die Unter­stützer der Hamas (und ähn­lich­er islamistis­ch­er Grup­pierun­gen) entsch­ieden­er vorge­hen wolle, sei zwar begrüßenswert, notwendig sei hier­für jedoch eine “kri­tis­che Aufar­beitung der Fehler der Ver­gan­gen­heit”. Der Stiftungssprech­er appel­lierte in diesem Zusam­men­hang an das Auswär­tige Amt und den Bun­desrech­nung­shof “endlich die Infor­ma­tio­nen darüber freizugeben, ob Raketen gegen Israel tat­säch­lich mit deutschen Steuergeldern finanziert wur­den” (vgl. die gbs-Mel­dung “Ter­ror gegen Israel mit deutsch­er Unter­stützung?” vom 20. Mai 2021).

Eine Offen­le­gung solch­er Infor­ma­tio­nen könne vielle­icht ver­hin­dern, dass “deutsche Poli­tik­erin­nen und Poli­tik­er weit­er­hin aus falsch ver­standen­em Mul­ti­kul­tur­al­is­mus in die Fänge total­itär denk­ender Islamis­ten ger­at­en”, meinte Schmidt-Salomon. Bedauer­licher­weise sei dies in der jün­geren Ver­gan­gen­heit immer wieder geschehen. So hät­ten promi­nente Poli­tik­erin­nen und Poli­tik­er wie Bun­de­spräsi­dent Frank-Wal­ter Stein­meier oder die rhein­land-pfälzis­che Min­is­ter­präsi­dentin Malu Drey­er Kam­pag­nen von “Hil­f­sor­gan­i­sa­tio­nen” unter­stützt, die eng mit der Mus­lim­brüder­schaft und der Hamas ver­bun­den sind.

 
Ein Erbe der nation­al­sozial­is­tis­chen Ter­rorherrschaft

Scharfe Kri­tik übte der Philosoph an der von Bun­desin­nen­min­is­terin Nan­cy Faeser (SPD) ver­ant­worteten Studie “Mus­lim­feindlichkeit – Eine deutsche Bilanz”, die in weit­ge­hend unkri­tis­ch­er Zusam­me­nar­beit mit islamistis­chen Organ­i­sa­tio­nen erstellt wor­den sei: “Keine Frage, Mus­lim­feindlichkeit dür­fen wir in unser­er Gesellschaft nicht tolerieren! Jedoch ist es grund­verkehrt, die notwendi­ge Kri­tik an den total­itären For­men des Islam als Ras­sis­mus zu diskred­i­tieren. Was wir benöti­gen, ist eine Strate­gie sowohl gegen Islamis­mus als auch gegen Antimus­lim­is­mus, wie wir es schon vor einem Jahrzehnt gefordert haben. Lei­der ist auf diesem Gebi­et genau das passiert, was ich bere­its 2016 in dem Buch ‚Die Gren­zen der Tol­er­anz‘ prog­nos­tiziert habe: Der Ver­such, die Gefahren des auch hierzu­lande vir­u­len­ten poli­tis­chen Islam unter den Tep­pich zu kehren, hat zu einem Erstarken nicht nur des Islamis­mus, son­dern auch des Recht­sex­trem­is­mus in Deutsch­land geführt. Diese ver­heerende Poli­tik, die die Grund­la­gen der offe­nen Gesellschaft unter­gräbt, sollte schnell­stens been­det wer­den.”

Ein wesentlich­es Prob­lem beste­he darin, dass viele poli­tisch Ver­ant­wortliche den total­itären Charak­ter des Islamis­mus noch immer nicht in vollem Umfang ver­standen hät­ten: “Beim Islamis­mus han­delt es sich nicht bloß um eine religiöse, son­dern vor allem um eine faschis­tis­che poli­tis­che Bewe­gung, deren elim­i­na­torisch­er Juden­hass nicht zulet­zt ein Erbe der nation­al­sozial­is­tis­chen Ter­rorherrschaft ist.” Lei­der seien die his­torischen Hin­ter­gründe in der Öffentlichkeit weit­ge­hend unbekan­nt, weshalb Schmidt-Salomon nach dem Anschlag der Hamas einen Text über den islamis­chen Faschis­mus veröf­fentlicht hat, der den mas­siv­en Ein­fluss Nazi-Deutsch­lands auf die Entste­hung dieser total­itären Vari­ante des Islams verdeut­licht.

Vor diesem Hin­ter­grund solle man sich keinen Illu­sio­nen hingeben: “Vor­rangiges Ziel der Hamas ist es nicht, die schreck­lichen Leben­sum­stände zu verbessern, unter denen die Men­schen in Gaza zu lei­den haben. Die Hamas will mit Israel nicht ver­han­deln, son­dern Israel ver­nicht­en! Anders lässt sich das gezielte Abschlacht­en von Babys während des Mas­sak­ers vom 7. Okto­ber nicht inter­pretieren.” Tragis­cher­weise reagierten die “religiös-nation­al­is­tis­chen Kräfte in Israel nun exakt so, wie es sich die Hamas-Strate­gen gewün­scht haben”: “Den Blut­zoll dafür müssen unschuldige Män­ner, Frauen und Kinder in Gaza zahlen, die mit der Hamas nichts zu tun haben und sich teil­weise sehr deut­lich vom Islamis­mus dis­tanzieren.”

 
Groteske Pri­or­itätenset­zung der Jus­tiz

Dass Organ­i­sa­tio­nen der Hamas in Deutsch­land ver­boten wer­den sollen, hält Schmidt-Salomon für einen über­fäl­li­gen Schritt: “Organ­i­sa­tio­nen oder Per­so­n­en, die zur Gewalt aufrufen oder schw­er­wiegende Straftat­en bil­li­gen, kön­nten auf Basis der beste­hen­den Geset­ze längst zur Rechen­schaft gezo­gen wer­den – nur, man muss es auch tun!” Allerd­ings legten die deutschen Strafver­fol­gungs­be­hör­den mitunter “eine groteske Pri­or­itätenset­zung” an den Tag: “Während harm­lose Fes­ti­valbe­such­er belangt wer­den – bloß, weil sie ein paar Ecsta­sy-Pillen mit sich führen, wer­den Mord­dro­hun­gen gegen Kritiker*innen des poli­tis­chen Islam nicht ern­sthaft ver­fol­gt.” Der gbs-Sprech­er erin­nerte in diesem Zusam­men­hang an beson­ders gefährdete Per­so­n­en aus dem Stiftung­sum­feld wie den Schrift­steller Hamed Abdel-Samad (Mit­glied des gbs-Beirats), die Recht­san­wältin Seyran Ateş (Beirätin des Insti­tuts für Weltan­schau­ungsrecht) und die Men­schen­recht­sak­tivistin Mina Aha­di (gbs-Stipen­di­atin), die von Islamis­ten an Leib und Leben bedro­ht wer­den.

Erst kür­zlich hat Mina Aha­di (siehe das Inter­view mit ihr im aktuellen “bruno.”-Jahresmagazin) wieder unzäh­lige Mord­dro­hun­gen erhal­ten, weil sie zum Boykott eines Konz­erts des regime­treuen iranis­chen Rap­pers Amir Tat­aloo aufgerufen hat­te. Tat­aloo, der nach Medi­en­bericht­en mit der Rev­o­lu­tion­s­garde auf­trat, die bru­tale Nieder­schla­gung der iranis­chen Protest­be­we­gung befür­wortete und die getötete Jina Mah­sa Ami­ni als “Hure” beschimpfte, rief seine Anhänger auf, sich gegen den Boykot­taufruf zur Wehr zu set­zen. Sei­ther wird Mina Aha­di mas­siv bedro­ht (“Du soll­test ab dieser Sekunde auf dich auf­passen und wach­sam sein, denn ich komme mit einem Mess­er”). Die Polizei schritt jedoch zunächst nicht gegen die Absender der Mord­dro­hun­gen ein, son­dern gegen die Vor­sitzende des Zen­tral­rats der Ex-Mus­lime, die ange­blich die Rechte des Ver­anstal­ters des Tat­aloo-Konz­erts ver­let­zt habe.

“Dies ist ein alt­bekan­ntes Muster”, führt Schmidt-Salomon aus. “Die deutsche Jus­tiz wird immer wieder instru­men­tal­isiert, um gegen Kri­tik­erin­nen und Kri­tik­er des poli­tis­chen Islam vorzuge­hen.” Ein anderes markantes Beispiel hier­für seien die Ver­fahren, die auf Basis des Para­grafen 166 StGB gegen Kritiker*innen des “Islamis­chen Zen­trums Ham­burg” (IZH) geführt wür­den: “Statt das IZH, das vom Ver­fas­sungss­chutz als ‚Instru­ment der iranis­chen Staats­führung‘ eingeschätzt wird, zu ver­bi­eten, wer­den diejeni­gen juris­tisch belangt, die gegen diese islam­o­faschis­tis­che Insti­tu­tion protestieren. Ein Grund mehr, den aus der Zeit gefal­l­enen ‚Gottes­lästerungspara­grafen‘ aus dem Strafge­set­zbuch zu stre­ichen” (vgl. hierzu den Artikel “Wer gefährdet den öffentlichen Frieden?” aus “bruno.” 2023 ).


Weit­er­lesen im Orig­i­nalar­tikel der Gior­dano-Bruno-Stiftung .…

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