7. Oktober 2022

Maryam Namazie: “Wir wollen keine islamische Republik”

Sie sei unmoralisch, korrupt und eine Hure, meinen Vertreter der Islamischen Republik Iran, von humanistischen Organisationen wird sie mit Preisen überhäuft: Maryam Namazie, die Sprecherin des Zentralrats der Ex-Muslime in Großbritannien. Seit Jahren kämpft sie gegen Islamismus und für Frauenrechte. In den andauernden Protesten im Iran sieht Namazie nicht nur eine Frauenbefreiungsbewegung, sondern eine Frauenrevolution.
Maryam Namazie, Foto: Ricarda Hinz

Maryam Namazie schreibt über sich selb­st in ihrem Twit­ter-Pro­fil: “Eine im Iran geborene Autorin und Aktivistin, die vom islamis­chen Regime im Iran als unmoralisch, kor­rupt und Hure beze­ich­net wird und von den Organ­isatoren der Inno­va­tion­skon­ferenz TEDx als ‘beun­ruhi­gend und anstößig’ ”. Bei einem “TED-Talk” hat­te die Men­schen­recht­lerin über kreative For­men des Protests gegen religiösen Fun­da­men­tal­is­mus referiert. Auf human­is­tis­ch­er Seite erfährt die Ex-Mus­li­ma dage­gen Hochachtung: Im Sep­tem­ber erhielt sie den “Sapio”-Preis des Inter­na­tionalen Bunds der Kon­fes­sion­slosen und Athe­is­ten (IBKA) – für ihren Ein­satz “für gle­iche Rechte und gegen Priv­i­legierung oder Diskri­m­inierung im Namen der Reli­gion” und für “das Recht, Reli­gion zu kri­tisieren, und gegen die Ein­mis­chung in pri­vate Angele­gen­heit­en im Namen der Reli­gion”.

Schon im August – noch vor Aus­bruch der Proteste im Iran – sagte Maryam Namazie in einem Inter­view mit der Satire-Zeitschrift Char­lie Heb­do über den Angriff auf Salman Rushdie: “Dieser Angriff zeigt, wie sehr die Islamis­ten Angst vor uns haben! Sie wollen uns zum Schweigen brin­gen, weil sie wis­sen, wie laut unsere Stim­men sind und wie viele wir sind.” Es gebe einen “Tsuna­mi des Athe­is­mus” im Iran, beson­ders unter den jün­geren Gen­er­a­tio­nen, sagte sie weit­er. Und prophezeite: “Weil die über­wiegende Mehrheit der iranis­chen Bevölkerung jung ist, wird es eines Tages zum Zusam­men­stoß mit den Fun­da­men­tal­is­ten kom­men.”


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