22. Oktober 2021

Islamkritikerin erhält Morddrohungen

Mina Ahadi und ihre Mitstreiter vom Zentralrat der Ex-Muslime erhalten Morddrohungen, nachdem sie sich mit einer Protestaktion gegen die öffentliche Verlautbarung des Muezzin-Rufs in Köln starkgemacht haben. Die Behörden nehmen die Drohungen sehr ernst und stellen die Islamkritikerin nun unter Polizeischutz.

Es ist bei weit­em nicht das erste Mal, dass Mina Aha­di von Islamis­ten Has­s­botschaften erhält, welche sog­ar bis zu konkreten Mor­dan­dro­hun­gen gehen. Die nach der iranis­chen Rev­o­lu­tion 1981 außer Lan­des geflo­hene Islamkri­tik­erin weiß, was es bedeutet in ständi­ger Gefahr zu leben. Doch neuerd­ings ist die Bedro­hungslage für sie und ihre Mit­stre­it­er wieder extrem ernst gewor­den.

Nach­dem Aha­di am 15. Okto­ber 2021 mit weit­eren Ex-Mus­li­men eine Protes­tak­tion vor der DİTİB-Zen­tral­moschee in Köln ver­anstal­tete und dort zur mus­lim­is­chen Gebet­szeit gegen die ver­mut­lich bald erlaubten öffentlichen Muezzin­rufe demon­stri­erte, sei es schon zu starken Anfein­dun­gen von Seite mus­lim­is­ch­er Moscheebe­such­er gekom­men. Rana Ahmad, die aus Sau­di-Ara­bi­en geflüchtet ist, stellte während der Kundge­bung zur Schau, inwiefern der Gebet­sruf, sollte er bald öffentlich vernehm­bar sein, sie jedes Mal aufs neue retrau­ma­tisiere und an ihre eigene ver­gan­gene Unter­drück­ung erin­nere.

“Nach der Aktion merk­ten wir, dass wir bess­er schnell weg­müssen und anstatt U‑Bahn zu fahren nah­men wir einzeln Taxis. Ein Jour­nal­ist der Deutschen Welle wurde sog­ar ange­grif­f­en”, berichtet Mina Aha­di von der Auflö­sung des Protests. Die eher kleine, von der Polizei beschützte Aktion mit etwa 30 Demon­stran­ten, die sich gegen das Vor­drin­gen des islamis­chen Gebet­srufes in den öffentlichen Raum engagierten, erregte jedoch nicht nur vor Ort enorm viel Aufmerk­samkeit, son­dern ver­bre­it­ete sich durch die Berichter­stat­tung online noch ein­mal enorm. Auch durch den oben ange­führten Beitrag der deutschen Welle, welch­er auch auf Per­sisch und Ara­bisch aus­ges­trahlt wurde, erre­ichte die Aktion ein glob­ales weitre­ichen­des Pub­likum. Die ver­balen Angriffe, welche bere­its vor Ort passierten, set­zten sich daraufhin allerd­ings auch im virtuellen Raum fort.

Einen Tag später erhielt Mina Aha­di mehrere per­sön­liche Nachricht­en von ver­schiede­nen Pro­filen auf Insta­gram mit dem Wort­laut: “Ich bringe dich um wir haben deine Adresse raus­ge­fun­den”, oder: “Dein let­zter Tag wird kom­men! Du Hure wirst schon in der Hölle ver­bren­nen!” Aha­di beri­et sich daraufhin mit ihren Fre­un­den, die Dro­hun­gen zur Anzeige zu brin­gen und meldete sich son­ntags bei der Polizei. “Zuerst hieß es, ich solle zur Polizei­di­en­st­stelle kom­men, doch nach weni­gen Minuten riefen die Beamten wieder an und mein­ten, ‘wir kom­men zu Ihnen vor­bei’ ”, berichtet Aha­di den Ablauf der Ereignisse. Seit­dem ste­ht sie unter Polizeis­chutz.



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