15. Juni 2024

Für eine Zeitenwende der deutschen Islampolitik

Der Terroranschlag in Mannheim und die Ermordung eines Polizisten sowie die Verletzung von sechs Menschen durch Messerangriffe haben erneut das Problem des politischen Islams in den Vordergrund gerückt. Der Zentralrat der Ex-Muslime wendet sich mit einem offenen Brief an die Politik.
Foto: unsplash.com

Wir sind Men­schen, die vor dem poli­ti­schen Islam aus unse­ren Hei­mat­län­dern nach Deutsch­land geflüch­tet sind. Wir sind in gro­ßer Sor­ge über die Ent­wick­lung, weil wir sehen, dass das Pro­blem des poli­ti­schen Islam nicht ernst genug genom­men wird. Als Kri­ti­ker und Geg­ne­rin­nen von Ter­ror, Hin­rich­tun­gen, Frau­en­feind­lich­keit und Geschlech­ter­apart­heid for­dern wir, dass Poli­tik, Medi­en und Gesell­schaft sich tie­fer­ge­hen­der mit dem The­ma beschäf­ti­gen und dass eine Poli­tik ver­folgt wird, die der isla­mis­ti­schen Stra­te­gie des Ter­rors und der Ein­schüch­te­rung sys­te­ma­tisch ent­ge­gen­wirkt.

Wir hal­ten es für ein Pro­blem, dass die­ses The­ma bis­her vor allem von rech­ten Par­tei­en wie der AfD besetzt wird, die das Pro­blem vor allem mit Abschie­bun­gen lösen will. Die Bedro­hun­gen durch den poli­ti­schen Islam kön­nen aber so nicht gelöst wer­den. Wir leh­nen die AfD ab und for­dern glei­che Rech­te für alle. Die gesell­schaft­li­che Mit­te muss aktiv wer­den und unter ande­rem erken­nen, wie sie selbst dazu bei­getra­gen hat, dass der poli­ti­sche Islam an Macht gewon­nen hat.

Unter ande­rem hal­ten wir fol­gen­de Maß­nah­men für unab­ding­bar:

1.⁠ ⁠Der Ansatz, den Pro­zess der Inte­gra­ti­on von Flücht­lin­gen und Migran­ten in Deutsch­land über die Reli­gi­on zu orga­ni­sie­ren, hat das The­ma der Inte­gra­ti­on isla­mi­siert. Die­ser Ansatz ist geschei­tert, er hat nur dem poli­ti­schen Islam genutzt. Die Islam­kon­fe­renz steht für die­sen Ansatz, den isla­mi­schen Orga­ni­sa­tio­nen Zuge­ständ­nis­se zu machen. Die Islam­kon­fe­renz soll­te des­halb auf­ge­löst wer­den.

2.⁠ ⁠Isla­mi­sche Orga­ni­sa­tio­nen in Deutsch­land dür­fen kei­ne Sub­ven­tio­nen und Son­der­stel­lun­gen mehr erhal­ten. Sie ver­tre­ten nicht die Mil­lio­nen „Mus­li­me“ und auch nicht die Mil­lio­nen von Men­schen, denen das Eti­kett Mus­lim fälsch­li­cher­wei­se ange­hef­tet wur­de, obwohl sie ihre Iden­ti­tät selbst ganz anders bestim­men.

3.⁠ ⁠Das „Isla­mi­sche Zen­trum Ham­burg“ ist ein ver­län­ger­ter Arm des ira­ni­schen Mul­lah-Regimes und muss sofort geschlos­sen wer­den. Der Ein­fluss isla­mis­ti­scher Regie­run­gen auf mus­li­mi­sche Gemein­den in Deutsch­land muss gestoppt wer­den.

4.⁠ ⁠Die Schu­len und Bil­dungs­stät­ten in Deutsch­land müs­sen säku­lar sein. Mus­li­mi­schen Fami­li­en darf nicht gestat­tet wer­den, dass sie ihre Töch­ter vom Schwimm­un­ter­richt, Sport­un­ter­richt, Klas­sen­fahr­ten oder der Sexu­al­erzie­hung aus­schlie­ßen. Die Geset­ze müs­sen für alle und über­all gel­ten.

5.⁠ ⁠Schu­len sind Orte der Erkennt­nis­se – nicht der Bekennt­nis­se. Reli­giö­se und welt­an­schau­li­che Sym­bo­le soll­ten nicht erlaubt sein. Das Ber­li­ner Neu­tra­li­täts­ge­setz soll­te bun­des­weit über­nom­men wer­den.

6.⁠ ⁠Wir sind für die Abschaf­fung von bekennt­nis­ori­en­tier­tem Reli­gi­ons­un­ter­richt an Schu­len. Ins­be­son­de­re gilt dies für den Islam­un­ter­richt, der durch zuge­reis­te Geist­li­che aus isla­misch gepräg­ten Län­dern durch­ge­führt wird.

7.⁠ ⁠Damit Inte­gra­ti­on gelin­gen kann, sind Flücht­lin­ge beson­ders vor dem Ein­fluss von isla­mis­ti­schen Orga­ni­sa­tio­nen zu schüt­zen. In allen Ein­rich­tun­gen, ein­schließ­lich der Asyl­un­ter­künf­te, dür­fen Isla­mis­ten kei­nen Ein­fluss haben. Die Sicher­heit von libe­ra­len Mus­li­men, Ex-Mus­li­men und Islam­kri­ti­kern muss gewähr­leis­tet wer­den.

8. Der Staat muss klar­stel­len, dass die Frei­hei­ten der Kunst, der Mei­nungs­äu­ße­rung und der Mei­nungs­bil­dung sehr viel wich­ti­ger sind als die Ver­letz­bar­keit “reli­giö­ser Gefüh­le”. Der soge­nann­te Got­tes­läs­te­rungs­pa­ra­graf 166 StGB muss daher ersatz­los gestri­chen wer­den.

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