22. Mai 2025

Islamismus an Berliner Schulen: Solidarität mit Oziel Inácio-Stech!

Der Zentralrat der Ex-Muslime erklärt seine Solidarität mit dem Lehrer Oziel Inácio-Stech, der an einer Berliner Grundschule Ziel islamisch begründeter homophober Anfeindungen wurde.

Herr Iná­cio-Stech war über einen lan­gen Zeit­raum hin­weg schwe­ren, isla­misch moti­vier­ten homo­pho­ben Anfein­dun­gen durch Schü­le­rin­nen und Schü­ler an der Carl-Bol­le-Grund­schu­le in Ber­lin-Moa­bit aus­ge­setzt. Doch anstatt ihn zu schüt­zen und den Angrif­fen mit der gebo­te­nen Ent­schlos­sen­heit ent­ge­gen­zu­tre­ten, reagier­te die Schul­lei­tung mit Beleh­rung und Maß­re­ge­lung – gegen den Betrof­fe­nen, nicht gegen die Täter. Die­se ver­kehr­te Ver­ant­wor­tungs­zu­schrei­bung ist mehr als ein per­sön­li­ches Unrecht gegen­über einem enga­gier­ten Päd­ago­gen. Sie ist ein Ver­rat an den Grund­wer­ten unse­rer offe­nen Gesell­schaft.

Die Schu­le hat in die­sem Fall nicht aus Über­for­de­rung ver­sagt – sie hat ver­sagt, weil sie die Prin­zi­pi­en von Frei­heit, Gleich­heit und Men­schen­wür­de dem Druck reli­gi­ös-fun­da­men­ta­lis­ti­scher Milieus bereit­wil­lig geop­fert hat. Was hier geschah, war kein unbe­ab­sich­tig­ter Fehl­tritt, son­dern eine bewuss­te Preis­ga­be jener Wer­te, auf denen unse­re demo­kra­ti­sche Bil­dung beru­hen soll­te.

Schu­le muss ein Ort sein, an dem alle Kin­der – auch und beson­ders jene, die aus auto­ri­tä­ren oder streng reli­giö­sen Eltern­häu­sern kom­men – die Mög­lich­keit haben, ande­re Lebens­ent­wür­fe ken­nen­zu­ler­nen, kri­ti­sche Fra­gen zu stel­len, Zwei­fel zuzu­las­sen und ihre eige­nes Welt­bild zu ent­wi­ckeln. Es ist Auf­ga­be der Schu­le, Räu­me für Auf­klä­rung, Refle­xi­on und per­sön­li­che Frei­heit zu schaf­fen – nicht, sie zu ver­schlie­ßen.

Ein Leh­rer, der Kin­der zum eigen­stän­di­gen Den­ken ermu­tigt, ihnen demo­kra­ti­sche Wer­te ver­mit­telt und sie zur Empa­thie befä­higt, ist kein Stör­fak­tor – er ist unver­zicht­bar. Oziel Iná­cio-Stech hat genau das getan. Dass er dafür mit Miss­trau­en und Iso­la­ti­on bestraft wur­de, ist ein Skan­dal, der Kon­se­quen­zen haben muss.

Wir for­dern des­halb die umge­hen­de Reha­bi­li­tie­rung von Oziel Iná­cio-Stech, per­so­nel­le Kon­se­quen­zen für die Ver­ant­wort­li­chen inner­halb der Schul­lei­tung sowie ver­bind­li­che Maß­nah­men zum Schutz von Lehr­kräf­ten gegen reli­gi­ös moti­vier­te Anfein­dun­gen. Es darf nicht sein, dass aus falsch ver­stan­de­ner Tole­ranz die Into­le­ranz gestärkt wird. Wer Viel­falt wirk­lich ernst meint, muss auch bereit sein, sie zu ver­tei­di­gen.

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