11. August 2025

Zentralrat der Ex-Muslime verurteilt Festnahme von Ibtissam Lachgar in Marokko und fordert ihre sofortige Freilassung

Der Zentralrat der Ex-Muslime (ZdE) verurteilt die willkürliche Inhaftierung der marokkanischen Menschenrechtsaktivistin Ibtissam Lachgar. Frau Lachgar wurde am 10. August 2025 in Rabat festgenommen, nachdem sie ein Foto mit der Aufschrift „Allah ist eine Lesbe“ veröffentlicht hatte.

Die marokkanis­chen Behör­den wer­fen ihr die „Belei­di­gung islamis­ch­er Heiligtümer“ vor – ein Straftatbe­stand, der mit bis zu fünf Jahren Gefäng­nis bedro­ht ist.

Diese Anklage ist nicht nur ein Angriff auf die Mei­n­ungs­frei­heit, son­dern beruht auch auf ein­er homo­phoben Prämisse. Les­bisch zu sein ist wed­er ver­w­er­flich noch belei­di­gend. Die Vorstel­lung, dass eine solche For­mulierung Blas­phemie darstellen könne, ent­larvt die tiefe Verbindung zwis­chen religiösem Dog­ma­tismus und Diskri­m­inierung sex­ueller Min­der­heit­en.

Kri­tik an Reli­gion – ein­schließlich des Islam – ist ein unverzicht­bar­er Bestandteil der Mei­n­ungs­frei­heit und ein Grundpfeil­er demokratis­ch­er Gesellschaften. Seit Jahrzehn­ten jedoch reagieren islamistis­che Strö­mungen und autoritäre Regime weltweit mit Gewalt, Ein­schüchterung und staatlich­er Repres­sion auf jede Form von Satire. Die Ermor­dung und Ver­fol­gung von Islamkritiker*innen, Satiriker*innen und Ander­s­denk­enden ist zu ein­er glob­alen Bedro­hung gewor­den.

In dieser anges­pan­nten Lage ist inter­na­tionale Sol­i­dar­ität mit jenen, die sich mutig gegen den poli­tis­chen Islam stellen, uner­lässlich. Der ZdE ruft Men­schen­recht­sor­gan­i­sa­tio­nen, demokratis­che Insti­tu­tio­nen und alle engagierten Bürger*innen weltweit dazu auf, diese reak­tionäre und men­schen­rechtswidrige Anklage entsch­ieden zurück­zuweisen und die sofor­tige, bedin­gungslose Freilas­sung von Ibtis­sam Lach­gar gegenüber den marokkanis­chen Behör­den zu fordern.

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